Jahreshauptversammlung 2024: Stellungnahme zum Bahnprojekt Hannover-Bielefeld
Auf der Jahreshauptversammlung am 19.12.2024 hat der Förderverein Bückeburger Niederung seine Position zum Bahnprojekt Hannover-Bielefeld erneut bekräftigt:
Wir lehnen den Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn zwischen Hannover und Bielefeld für 300 km/h weiterhin mit aller Entschiedenheit ab.
Von den 12 am 13. August 2024 vorgestellten Trassen-Korridoren für das Bahnprojekt durch die DB InfraGO würden die Varianten Eins bis Vier die Bückeburger Niederung restlos und unwiderruflich zerstören, ebenso den unter Denkmalschutz stehenden Rethof bei Scheie sowie das gesamte Naherholungsgebiet nördlich von Bückeburg.
Wir lehnen aber auch alle übrigen Trassen-Korridore kategorisch ab. Alle 12 Korridore würden in unermesslicher Weise Zerstörungen in Natur, Landschaft, Grundwasser und regionaler Wirtschaft anrichten. In extremer Weise betrifft dies Bückeburg: Die Stadt wäre in allen 12 Fällen ökologisch, ökonomisch und touristisch vollständig ruiniert.
Das von der Deutschen Bahn seit Januar 2021 durchgeführte Dialogverfahren zum Bahnprojekt Hannover-Bielefeld halten wir weiterhin für eine reine Schauveranstaltung, bei der die teilnehmenden Naturschutzverbände, Bürgerinitiativen und Kommunen ausschließlich veralbert, betrogen und hintergangen wurden. Ganz besonders deutlich wird dies am Beispiel der Bückeburger Niederung: Mehr als einmal wurde im Rahmen des Dialogverfahrens von den Mitgliedern des Planungs-Teams, unter anderem von Projektleiter Carsten-Alexander Müller und DB-Umweltplanerin Tania Meyer-Glubrecht, ausdrücklich zugesagt und versprochen, keine Trasse durch die Bückeburger Niederung zu planen. Ebensolche Zusagen wurden gegeben von DB-Pressesprecher Peter Mantik am 09.02.2023 in der Kulturfabrik Vlotho im Anschluss an eine Live-Sendung des Westdeutschen Rundfunks sowie von Projektleiter Carsten-Alexander Müller am 14.03.2023 im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung der Deutschen Bahn im Bückeburger Rathaussaal. Alle diese Zusagen und Versprechungen haben sich dann am 13. August 2024 bei der Vorstellung der 12 Trassen-Korridore als blanke Lügen entpuppt.
Als absolut widerwärtig und niederträchtig empfinden wir die Versuche der Deutschen Bahn, die Umwelt- und Naturschutzverbände mit vermeintlichen Zusagen und Versprechungen gegeneinander auszuspielen. So haben Projektleiter Carsten-Alexander Müller und DB-Umweltplanerin Tania Meyer-Glubrecht im Jahr 2021 versucht, dem Förderverein Bückeburger Niederung den Bau der ICE-Neubaustrecke durch das Auetal schmackhaft zu machen, wenn dafür die Bückeburger Niederung in den Genuss von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen komme.
Gemeinsam mit den übrigen Verbänden und Gruppen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Niedersachsen und OWL sowie der heimischen Kommunen und Bürgerinitiativen fordern wir daher weiterhin den sofortigen Planungsstopp beim Bahnprojekt Hannover-Bielefeld und den bestandsnahen Ausbau der vorhandenen Bahnstrecke Minden-Hannover von zwei auf vier Gleise.