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Neues aus der Niederung von Hans-Dieter Lichtner 26.07.2021

Die Entscheidung ist gefallen: Der Kreistag hat die Erweiterung des Naturschutzgebiets „Bückeburger Niederung“ gebilligt. Damit hat der Förderverein endlich das Ziel erreiocht, die wertvollen Flächen westlich der Aue für den Naturschutz zu sichern. Von Seiten des Naturschutzes ist es natürlich schmerzlich, dass weiterhin manche wertvolle Fläche wie die Weiden westlich des Heidornwegs sowie die Ochsenwiese und die Ochsenweide nicht mit in das Schutzgebiet übernommen wurden, aber der Naturschutz musste natürlich Kompromisse mit den Interessen der Landwirtschaft, insbesondere der privaten Eigentümer der Flächen eingehen. Es ist zu hoffen, dass jetzt in den jahrelangen Querelen mit manchen Vertretern der Landwirtschaft (wahrlich nicht mit allen!) nun ein Ende haben und wir einen von allen Seiten akzeptierten Zustand erreicht haben.

Es darf allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass die Gefahr der Zerstörung der Bückeburger Niederung durch die Pläne der Bahn für eine ICE-Neubaustrecke immer noch höchst aktuell ist. Es bleibt zu hoffen, dass der Widerstand gegen eine solche Trasse weiterhin stark und wirkungsvoll bleibt.

Der Hochsommer ist traditionell eine Jahreszeit, in der in der Niederung recht wenig los ist. Ein Besuch lohnt sich allerdings trotzdem: Neben zahlreichen Störchen sind es vor allem Kraniche, die unsere Aufmerksamkeit verdienen: So kann vor allem vom Beobachtungsstand am Mittleren Bruch immer wieder eine Kleinfamilie Kranich, bestehend aus den beiden Elternteilen und einem flüggen Jungvogel, beobachtet werden. Es handelt sich um einen typischen Teilsiedler, d.h. der Brutplatz liegt außerhalb der Niederung, doch suchten die Elternteile während der Brutzeit die Niederung regelmäßig zur Nahrungssuche auf. Darüber hinaus hielt sich ein zweites Kranichpaar in der Niederung auf, das vor allem im Mittleren Bruch häufig übernachtete. Dieses Paar brütete allerdings nicht. Trotzdem können wir über diese Ansiedlung der Kraniche stolz und froh sein, zeigt sie doch, dass hier auch für so seltene und anspruchsvolle Arten ein geeignetes Feuchtlandhabitat existiert.

Die Kraniche, insbesondere das Paar mit dem Jungvogel, sind sehr vorsichtig und störungsanfällig. Bitte verhalten Sie sich deshalb am Beobachtungsstand leise und langsam – Sie werden mit etwas Glück durch eindrucksvolle Beobachtungen belohnt!

Hans Dieter Lichtner

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